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Europa voranbringen

Eine Reise mit 31 jungen Erwachsenen nach Brüssel

Das Gruppenbild der Teilnehmenden entstand vor dem Eingang des Plenargebäudes des Europäischen Parlaments in Brüssel © pressto
Das Gruppenbild der Teilnehmenden entstand vor dem Eingang des Plenargebäudes des Europäischen Parlaments in Brüssel © pressto

Wie wird europäische Politik in Brüssel ganz praktisch umgesetzt – etwa in Bezug auf den Green Deal, den EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu einem zentralen Ziel ihrer Amtszeit gemacht hat? Und wie können sich junge Menschen an der „Konferenz zur Zukunft Europas“ beteiligen? Um diese beiden Fragen zu beantworten, fuhren 31 junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 27 Jahren im Oktober 2021 für eine Woche nach Brüssel. Sie waren dazu von der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland und den Europaministerien der 16 deutschen Bundesländer eingeladen worden. Dementsprechend kamen die Teilnehmenden aus ganz Deutschland – von Bayern bis Schleswig-Holstein, von Brandenburg bis zum Saarland.

Informationen aus erster Hand
Die Teilnehmenden kamen gut vorbereitet in Belgien an, denn am Anfang ihres Programms stand ein Workshop, der in den Räumen der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in Bonn stattfand. Dort bekamen die jungen Erwachsenen kompaktes Grundwissen zu den beiden Themen der Reise vermittelt, lernten sich untereinander kennen und formulierten erste Forderungen für die Zukunft Europas. An drei Tagen in Brüssel trafen Sie dann in einem Konferenzraum im Brüsseler Europaviertel diverse Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der drei europäischen Institutionen: von Kommission, Parlament und Rat – live vor Ort oder per Videoschaltung. Es kam zu lebhaften und erkenntnisreichen Diskussionen. Für alle Referentinnen und Referenten war dies die erste Besuchergruppe, die sie coronabedingt im Jahr 2021 wieder live treffen konnten.

Ermutigung und Ernüchterung
Einer Teilnehmerin fasste ihre Eindrücke so zusammen: „Ermutigend fand ich, dass wir ja tatsächlich direkt mit den Abgeordneten und Mitarbeitern in Gespräche treten konnten und über dieses Insiderwissen erfahren haben, was es für Möglichkeiten gibt, was wir machen können. Ernüchternd ist allerdings, dass manche Themen wirklich so komplex sind, dass selbst die Abgeordneten manchmal nicht zu einem eindeutigen Ergebnis kommen oder es einfach sehr lange dauert, bis man wirklich ein gutes Ergebnis finden kann. Und dass manchmal alles viel Zeit benötigt.“

Wer dabei war, hat sich gut vernetzt
Die meisten Teilnehmenden waren fortgeschrittene Studentinnen und Studenten. Deshalb hat pressto bei ihnen nachgefragt, ob sich nach den Erfahrungen dieser politischen Informationsreise vorstellen könnten, als Praktikant oder Praktikantin in Brüssel zu arbeiten. Das Ergebnis: Nur die Hälfte der Gruppe wollte in Brüssel arbeiten, die andere Hälfte nicht. Dafür gab es verschiedene Gründe: Einige äußerten die Vermutung, dass sie nach kurzer Zeit in Brüssel ihre Ideale verraten hätten und von der Realpolitik in Brüssel abgestumpft werden würden. Ein anderes Argument war, dass Teilnehmende glauben, etwa in der Wirtschaft mehr erreichen zu können – wenn sie zum Beispiel ein klimaschonendes Produkt entwickeln anstatt in Brüssel nach politischen Kompromissen zum Thema Klimaschutz zu suchen.
Wie auch immer die berufliche Reise der Teilnehmenden weitergehen wird: Ihre gemeinsame Zeit in Brüssel war für viele von ihnen eine nachhaltig prägende Erfahrung. Über einen Messenger-Dienst, der für alle Teilnehmenden eingerichtet wurde, gaben sie sich untereinander jedenfalls noch Wochen nach der Rückkehr Tipps für Praktika zum Berufseinstieg oder für Möglichkeiten zum weiteren europapolitischen Engagement weiter.

pressto hat einwöchige Reise inhaltlich geplant und komplett organisiert.

 

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